Über den Trauerfall (7)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Stephen Hawking, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Sprachcomputer (DECtalk DTC01)
14.03.2018 um 12:13 Uhr von Redaktion
Gehäuse von Hawkings Sprachcomputer, 1999. Science Museum London.
Nach seiner Lungenentzündung im Jahr 1985 konnte Hawking nicht mehr sprechen.[29] Zur Verständigung zog er eine Augenbraue hoch, wenn jemand auf den richtigen Buchstaben auf einer Tafel gedeutet hatte. Danach benutzte er einen Sprachcomputer. Mit einem Taster in der Hand konnte er aus einer Liste von Begriffen von einem Bildschirm wählen, die dann an einen Sprachgenerator geschickt wurden. So brachte er es auf bis zu fünfzehn Wörter in der Minute bis seine Finger zu schwach dafür waren.
Hawking im Mai 2006 während einer Pressekonferenz in der Bibliothèque nationale de France
Eine Zeit lang wurde ein Infrarotsensor in seiner Brille benutzt, der durch ein Kabel mit dem Sprachcomputer verbunden war. Der Sensor sendete einen Infrarotstrahl aus, der unterschiedlich reflektiert wird, je nachdem, ob Hawking seinen rechten Wangenmuskel anspannte. Dadurch wurde der Schalter ausgelöst und eine Auswahl auf dem Bildschirm bestätigt. Später war es Hawking nicht mehr möglich, den rechten Wangenmuskel zur Kommunikation zu verwenden. Der Sprachcomputer wurde so modifiziert, dass er Hawkings Befehle durch dessen Augenbewegungen erkannte und ausführte.
Rezeption in der Populärkultur
14.03.2018 um 12:14 Uhr von Redaktion
In der Folge Angriff der Borg – Teil 1 der US-Science-Fiction-Fernsehserie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (Erstausstrahlung 21. Juni 1993) wirkte Hawking auf eigene Bitte als Schauspieler mit. Er stellte als einzige Person im Star-Trek-Universum sich selbst dar, wobei er in der knapp 3-minütigen Eröffnungsszene, einer Holodecksimulation, zusammen mit Data (Brent Spiner), Isaac Newton (John Neville) und Albert Einstein (Jim Norton) pokert – und gewinnt. Als er die Kulissen des Maschinenraums mit dem Warpkern im Zentrum besichtigte, soll er sinngemäß gesagt haben: „Ich arbeite daran“. Bereits zwei Jahre zuvor, in der Episode Odan, der Sonderbotschafter, trägt eine Transportfähre der Enterprise den Namen Hawking. Hawking hatte in mehreren Folgen der Zeichentrickserien Die Simpsons[30] und Futurama[31] Gastauftritte und lieh auch für diese die Stimme seines Sprachcomputers. Zudem hatte Hawking in den TV-Serien Cosmo und Wanda, Dilbert, The Big Bang Theory sowie bei der Show Monty Python Live (mostly) (Juli 2014) Gastauftritte.
Ebenso wurde er im Londoner Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds verewigt.
In dem Song Keep Talking der Gruppe Pink Floyd auf dem Album The Division Bell spricht Stephen Hawking mit seinem Sprachcomputer unter anderem den einleitenden Satz “For millions of years mankind lived just like the animals. Then something happened which unleashed the power of our imagination. We learned to talk.” (deutsch: „Millionen Jahre lebten die Menschen wie die Tiere. Dann passierte etwas, das die Kraft unserer Vorstellung entfesselte. Wir lernten zu sprechen.“). Ursprünglich hatte Hawking die auf dem Album verwendeten Zeilen für einen Werbespot im britischen Fernsehen eingesprochen. Auf Pink Floyds Album The Endless River ist in dem Titel Talkin’ Hawkin’ ebenfalls Hawkings Sprachcomputer mit demselben Text zu hören[32].
Ein weiterer Musiktitel, in dem Hawking auftritt, ist A Glorious Dawn von Carl Sagan, der als Single und Video 2009 erschien. Im Rahmen eines Projektes ließ Jack White 2016 die Vinyl-Ausgabe dieser Single in der Stratosphäre abspielen.[33][34]
In den Büchern der Hyperion-Saga von Dan Simmons werden Raumschiffe mit dem sogenannten Hawking-Antrieb auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt. Eines der Schiffe trägt den Namen HS Stephen Hawking.
Unter dem Titel Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit gibt es eine TV-Biografie (GB 2004) mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle. Sie befasst sich mit den Jahren seines Studiums in Oxford – mit der Zeit also, als die ersten Symptome seiner Erkrankung auftauchten und er seine Doktorarbeit begann (1962–1965). The Theory of Everything (dt. Die Entdeckung der Unendlichkeit) aus dem Jahr 2014 ist eine weitere Biografie über diesen Zeitraum, die sich auf die Beziehung zu seiner damaligen Frau Jane Hawking konzentriert. Hawking wird darin von Eddie Redmayne gespielt, der für seine Darstellung Hawkings mit dem Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Drama und dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.
Im September 2013 erschien ein Dokumentarfilm über sein Leben mit dem Titel Hawking – A brief history of mine (dt. Hawking – Die bemerkenswerte Geschichte eines wundervollen Genies), an dem Hawking als Drehbuchautor mitgewirkt hat.
Auszeichnungen und Mitgliedschaften
14.03.2018 um 12:15 Uhr von Redaktion
Stephen Hawking mit Barack Obama im Weißen Haus vor der Verleihung der Presidential Medal of Freedom im August 2009
1974 Mitglied („Fellow“) der Royal Society
1975 Eddington-Medaille
1976 Dannie-Heineman-Preis
1979 Albert-Einstein-Medaille
1982 Commander of the British Empire
1984 Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences
1984 Aufnahme in die American Philosophical Society
1985 Goldmedaille der Royal Astronomical Society
1986 Aufnahme in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften (als bekennender Atheist)[35]
1987 Dirac-Medaille[36]
1988 Wolf Prize in Physics
1989 Companion of Honour
1989 Prinz-von-Asturien-Preis
1992 Aufnahme in die National Academy of Sciences
1998 Namensgeber für den Asteroiden (7672) Hawking[37]
1999 Julius-Edgar-Lilienfeld-Preis der American Physical Society[38]
2005 Smithson Bicentennial Medal der Smithsonian Institution[39]
2006 Copley Medal der Royal Society[40]
2009 Presidential Medal of Freedom[41]
2013 Special Fundamental Physics Prize
Schriften (Auswahl)
14.03.2018 um 12:17 Uhr von Redaktion
Properties of Expanding Universes. Dissertation, 1966, online.
mit George F. R. Ellis: The Large Scale Structure of Spacetime. Cambridge 1973
Hawking on the Big Bang and Black Holes. World Scientific, 1993 (Sammlung seiner wissenschaftlichen Arbeiten)
mit W. Israel (Hrsg.): General Relativity: An Einstein Centenary Survey. Cambridge 1979, (darin Hawking: The path integral approach to quantum gravity)
Quantum Cosmology. Les Houches Lectures, 1984
Quantum Mechanics of Black Holes. In: Scientific American. Februar 1977
The Edge of Spacetime. In Davies (Hrsg.): The New Physics. 1989
The occurence of singularities in cosmology 1-3. In: Proceedings of the Royal Society A. Band 294, 1966, S. 511, Band 295, 1966, S. 490, Band 300, 1967, S. 107.
mit Roger Penrose: The singularities of gravitational collapse and cosmology. In: Proceedings of the Royal Society A. Bd. 314, 1970, S. 529–548.
Particle Creation by black holes. In: Communications in Mathematical Physics. Bd. 43, 1975, S. 199.
A brief history of time. Bantam Books 1988
Eine kurze Geschichte der Zeit. rororo, 1991, ISBN 3-499-60555-4.
Black Holes and Baby Universes and Other Essays, Bantam Books 1993, Paperback 1996
Einsteins Traum. Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit. rororo, 1996, ISBN 3-499-60132-X.
mit Roger Penrose: The Nature of Space and Time. Princeton 1996 (getrennte Vorlesungen von Penrose und Hawking; Hawkings Teil des Buches ist frei erhältlich unter arxiv:hep-th/9409195)
Raum und Zeit. rororo, 2000
The Universe in a Nutshell, Bantam Books 2001
Das Universum in der Nussschale. Erweiterte Neuausgabe: Dtv, 2003, ISBN 3-423-33090-2.
Stephen Hawking: Die kürzeste Geschichte der Zeit. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-498-02986-X.
Stephen Hawking: Giganten des Wissens. Eine bebilderte Reise in die Welt der Physik. Weltbild Buchverlag, Augsburg 2005, ISBN 3-89897-180-5.
mit Lucy Hawking: Der geheime Schlüssel zum Universum. cbj-Verlag, 2007, ISBN 978-3-570-13284-5 (Kinderbuch).
mit Lucy Hawking: Die unglaubliche Reise ins Universum. cbj-Verlag, 2009, ISBN 978-3-570-13392-7 (Kinderbuch).
mit Leonard Mlodinow: Der große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universums. Deutsch von Hainer Kober. Rowohlt, Reinbek 2010, ISBN 978-3-498-02991-3.
Meine kurze Geschichte. Deutsch von Hainer Kober. Rowohlt Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-498-03025-4. (Taschenbuch 2015, ISBN 978-3-499-63058-3) (englische Ausgabe My brief history, Bantam Books 2013)
Eine wunderbare Zeit zu leben, Übersetzer Hainer Kober, Essay von Bernd Schuh, Rowohlt Taschenbuch Verlag 2017
Film
14.03.2018 um 12:18 Uhr von Redaktion
1991 drehte Errol Morris die US-amerikanisch-japanische Dokumentation Eine kurze Geschichte der Zeit (A Brief History of Time) nach dem gleichnamigen Buch von Hawking.
Eine sechsteilige Fernsehreihe des US-amerikanischen Public Broadcasting Service (PBS), Stephen Hawking's Universe (300 Minuten insgesamt), 1997. Die Titel der einzelnen Teile lauteten wie folgt:
1: Seeing is Believing (Sehen ist Glauben)
2: The Big Bang (Am Anfang von Raum und Zeit)
3: Cosmic Alchemy (Kosmische Alchemie)
4: On the Dark Side (Der Joker: Dunkle Materie)
5: Black Holes and Beyond (Schwarze Löcher und noch darüber hinaus)
6: An Answer to Everything (Eine Antwort auf alles)
Diese Serie sollte nicht verwechselt werden mit der 3-teiligen Reihe des Discovery Channel von 2010 Into the Universe with Stephen Hawking, die in Großbritannien allerdings unter dem Titel Stephen Hawking's Universe ausgestrahlt wurde (deutscher TV-Titel: Stephen Hawking: Geheimnisse des Universums).
Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit. (OT: Hawking.) Fernsehfilm. Regie: Philip Martin. Großbritannien 2004, BBC
Die Entdeckung der Unendlichkeit. (OT: The Theory of Everything.) Kinofilm. Regie: James Marsh. 2014
Gastauftritt in der Serie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert
mehrere Gastauftritte in der Serie The Big Bang Theory
vier Gastauftritte in der Serie Die Simpsons[30]
Gastauftritte in der Serie Futurama (Staffel 2 Episode 20, Staffel 6, Episode 26: Die Ära des Tentakels)[31]
Literatur
Hubert Mania (Hrsg.): Das große Stephen-Hawking-Lesebuch. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-498-04488-5.
Michael White, John Gribbin: Stephen Hawking – Die Biographie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-19992-0.
Rüdiger Vaas: Hawkings neues Universum – Wie es zum Urknall kam. Kosmos, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-11378-3.
Rüdiger Vaas: Einfach Hawking! Geniale Gedanken schwerelos verständlich. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-440-15624-7.
Gary Gibbons, Paul Shellard, Stuart Rankin (Hrsg.): The future of theoretical physics and cosmology- celebrating Stephen Hawkings Contributions to Physics. Cambridge University Press 2003, 2009 ISBN 0-521-82081-2 (Konferenz zu Hawkings 60. Geburtstag in Cambridge, darin von Hawking: Sixty Years in a nutshell. Publikationsverzeichnis).
Paul Parsons, Gail Dixon, John Gribbin (Vorwort): Stephen Hawking im 3-Minuten-Takt. Sein Leben, sein Werk, sein Einfluss (Originaltitel: 3-Minute Stephen Hawking, übersetzt von Carl Freytag), Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-642-33003-2.
Jane Hawking: Mein Leben mit Stephen Hawking: die Liebe hat elf Dimensionen (Originaltitel: Travelling to Infinity, übersetzt von Ralf Pannowitsch und Christiane Wagler), Piper, München / Zürich 2013, ISBN 978-3-492-05559-8.